Unsere Sardinien-Reise vor 5 Jahren ist mit zahlreichen Erinnerungen verbunden. Nicht nur weil wir uns hier verlobt haben. Sondern auch weil wir ein 6-wöchiges Sightseeing-Programm in gerade einmal zwei Wochen absolvierten. Leider hatte ich zum damaligen Zeitpunkt noch keinen Blog, so dass ich die schönsten Erlebnisse unserer Rundreise nicht dokumentiert habe. Nach dem diesjährigen Trip wollte ich jedoch meine Sardinien Tipps von unserer Rundreise wie auch von unserem Urlaub an die Costa Smeralda mit Euch teilen.
Leider ging die Reise vor 5 Jahren ein wenig holprig los. Denn der damalige Roadtrip hatte einen ganz entscheidenden Haken: Angekommen auf Sardinien mussten wir feststellen, dass wir unsere Führerscheine vergessen hatten. Ein “Roadtrip” impliziert ja bereits, dass ein Auto eine entscheidende Rolle spielen könnte. Vor allem wenn man im Vorfeld die abgelegensten B&Bs und Hotels gebucht hat. Aber es half alles nichts. Ohne Führerscheine kommt man auch in Italien nicht weiter. Long story short: Nach einem großen Schock am Anfang der Reise und einigen Tränen meinerseits folgten zahlreiche wunderschöne Erlebnisse. Vielleicht gerade deshalb, weil der Urlaub nicht ganz so perfekt verlief. Und durch die abschließende Krönung mit unserer Verlobung.
Inhaltsverzeichnis
Sardinien-Rundreise ohne Mietwagen? Doch, geht!
So tauschten wir also den Mietwagen gegen den lokalen Bus, den ARST, ein. Und tatsächlich wurde der ”Händlerbus” – wie wir ihn liebevoll tauften, nachdem wir zahlreiche Touren zusammen mit den ganzen Strandhändlern gemacht hatten – zu unserem besten Freund. Denn wir konnten uns tatsächlich immer auf die Abfahrzeiten verlassen. Auch wenn der Bus mitunter nur einmal am Tag fuhr.
(Zu den Führerscheinen lässt sich übrigens noch sagen, dass die deutsch-italienische Zusammenarbeit in Sachen 24-Stunden-Versand leider nicht so gut funktionierte. Insofern gehört die postalische Zusammenarbeit nicht zu meinen Sardinien Tipps. Nach 5 Tagen kamen die Führerscheine endlich an, allerdings in Bologna. Als sie uns letztendlich nach 2 Wochen auf Sardinien erreichten, entschieden wir uns dazu, den Urlaub mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortzusetzen. Denn, wenngleich wir uns am Anfang der Reise ein wenig umgewöhnen mussten, zeigte sich letztendlich, dass die Insel hervorragend mit den lokalen öffentlichen Verkehrsmitteln erkundet werden kann. Außerdem waren wir ein wenig abergläubisch…)
Öffentliche Verkehrsmittel auf Sardinien
Abgesehen von der Costa Smeralda bereisten wir also die ganze Insel von Alghero bis San Teodoro und von Stintino bis Pula mit Bus und Bahn. Dreh- und Angelpunkt unserer Rundreise war Sassari. In dem Hauptbahnhof der zweitgrößten italienischen Stadt im Norden der Insel mussten wir mehrfach umsteigen.
Ganz allgemein solltet Ihr wissen, dass Sardinien mit Trenitalia über ein gut ausgebautes Eisenbahnnetz verfügt, welches den Norden der Insel von Palau mit dem Süden, Osten und Westen verbindet, so dass mit den Zügen nahezu alles erreichbar ist. Allerdings solltet Ihr bei Euren Fahrten ein wenig Zeit mitbringen. Denn beispielsweise eine Fahrt von Cagliari nach Porto Torres, also vom Süden in den Norden, dauert in etwa dreieinhalb Stunden. Hinzu kommt, dass die Züge nicht sehr oft fahren. Unterm Strich lässt sich sagen, dass die Inselerkundung mit Bus und Bahn durchaus möglich ist. Allerdings ist die Mietwagen-Variante sicherlich die bequemere Lösung. Wer also mit dem Flugzeug entweder in Olbia oder Cagliari ankommt, sollte sich vor Ort einen Mietwagen nehmen. Wir haben in diesem Jahr sehr gute Erfahrungen mit dem Anbieter Centauro gemacht, der im Vorfeld online gebucht werden kann. Übrigens sind die Babysitze des Vermieters in einem sehr guten Zustand (zum Thema Fliegen mit Baby hatte ich Euch ja bereits schon –>hier berichtet).
- Mietwagen: Centauro –> hier
- Bus: u.a. die ARST Überlandbusse ARST –> hier; die Tickets können in Bars, Tabakgeschäften und Zeitschriftenläden gekauft werden.
- Züge: u.a. Trenitalia und Ferroviesardegna
Sardinien Tipps – Unterkünfte
Da wir bei unserer letzten Reise vor fünf Jahren relativ stark (z.T. über Air B&B) improvisiert hatten und die Unterkünfte nicht immer unseren Erwartungen entsprachen, beschränke ich meine diesbezüglichen Sardinien Tipps nur auf einige wenige. In diesem Jahr habe ich mich mit dem Thema Unterkünfte auf Sardinien, insbesondere an der Costa Smeralda, jedoch ein wenig intensiver beschäftigt, so dass ich für diese Region ein paar mehr Empfehlungen aussprechen kann.
Alghero – im Westen Sardiniens
Es gibt einige ganz niedliche Unterkünfte in der pittoresken Altstadt. Nachteil sind die fehlenden Parkmöglichkeiten. Etwas weiter außerhalb in unmittelbarer Strandnähe kann ich Euch das Hotel Florida empfehlen. Zwar haben wir selbst das Hotel nicht getestet. Meine Eltern berichteten mir jedoch nur Gutes über die Unterkunft. Lage (ca. 50 Metern zum Strand), freundliches Personal, saubere Zimmer, gutes Essen und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen für die Anlage.
Unterkunft für Pula, Villasimius & Cagliari
Für den Süden Sardiniens kann ich Euch leider keine Empfehlungen aussprechen. Nicht weil es dort keine ansprechenden Hotels gibt. Es liegt einzig an der Tatsache, dass wir die damalige Reise relativ pragmatisch angegangen sind. Wir hatten uns bei unserer Rundreise spontan eine Wohnung über AirBnB in Cagliari gebucht und von dort aus die Gegend rund um die Stadt im Süden erkundet. Sicherlich lag das auch daran, dass wir ja auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen waren und von Cagliari aus sehr mobil waren. Den Romantikern unter Euch empfehle ich daher eher, sich eine Unterkunft in Strandnähe von Pula oder Villasimius zu nehmen.
Unterkünfte an der Costa Smeralda – im Nordosten
Im Nordosten Sardiniens habe ich gleich mehrere Sardinien Tipps für Euch. Allerdings solltet Ihr wissen, dass es an der Costa Smeralda nicht ganz günstig ist. Ein Hotel-Preis-Vergleich macht also durchaus Sinn, denn die Preise schwanken von ca. 700 Euro pro Woche bis hin zu 32 000 (!) Euro. (Und ja, Ihr habt richtig gelesen, ich habe mich nicht vertippt: 32 000 Euro.)
Porto Cervo Hotels
Mein absoluter Favorit ist das –>4-Sterne-Hotel Balocco. Hier hatten wir zunächst nur eine Nacht gebucht. Da uns die Unterkunft jedoch so gut gefiel, verlängerten wir hier insgesamt auf 2 Wochen. Eine malerisch schöne Anlage aus den 70er Jahren, top gepflegt, professionelles und äußerst herzliches Personal und ein köstliches Frühstücksbuffet. Kinder erwünscht. Es gibt sogar ein neu errichtetes Freiluft-Spieleparadies mit einzigartiger Aussicht auf Porto Cervo. Die ausführliche Hotel Review mit allen Einzelheiten findet ihr übrigens –>hier.
Direkt gegenüber auf der anderen Seite der Bucht befindet sich eines der ältesten Hotels von Porto Cervo, das 4-Sterne-Hotel Luci di la Muntagna. Zwar haben wir nicht dort gewohnt. Ich habe mir jedoch die Hotelanlage und zwei Zimmer im Mittelpreissegment zeigen lassen, um Euch auch Alternativen nennen zu können. Das Hotel mit 52 Zimmern verfügt über einen sensationellen Ausblick über den Hafen von Porto Cervo. Auch diese Anlage hat insgesamt einen sehr guten Eindruck gemacht. Mir persönlich gefällt das Hotel Balocco jedoch minimal besser, weil es ein wenig familiärer ist. Das mag daran liegen, dass das Balocco 12 Zimmer weniger hat. Außerdem waren die Inhaber des Balocco stets vor Ort und somit für die Gäste des Hauses erreichbar.
Costa Smeralda Unterkünfte in Strandnähe
Als weitere Alternative haben wir uns zwei Unterkünfte in unmittelbarer Nähe zu unserem Lieblingsstrand Spiaggia Capriccioli (mein Artikel zu den Lieblingsstränden auf Sardinien folgt demnächst) angesehen. Wer eine relativ günstige Strand-Unterkunft an der Costa Smeralda sucht, wird sicherlich in der Appartment-Anlage Residenca Capriccioli fündig. Ebenfalls in direkter Nähe ist das Hotel Valdiola, von dem aus man ebenfalls einen wunderbaren Meerblick haben kann. Allerdings muss ich sagen, dass die gepflegte Anlage ein wenig in die Jahre gekommen ist, was wiederum für obige Unterkünfte sprach. Ansonsten hat das Cala di Volpe ebenfalls einen guten Eindruck gemacht; eine Übernachtung ist jedoch nicht ganz günstig.
Sardinien, Teil 2: Hotelreview Costa Smeralda geht es –> hier
(29.09.2020)