Wo liegt das Gängeviertel?
Ein gewöhnlicher Samstag – wir sind auf dem Weg in die Stadt und verweilen spontan ein wenig länger in der Caffamacherreihe im Gängeviertel. Warum? Natürlich wieder auf der Suche nach geeigneten Foto-Locations!
Die Caffamachereihe wird beginnend aus der Neustadt bzw. der ABC-Strasse zunächst charakterisiert von vielen Bürogebäuden u.a. dem Verlagshaus der Axel-Springer AG, einigen Unternehmensberatungen sowie dem deutschen Büro von Facebook im Brahms-Quartier. Doch im völligen Kontrast dazu steht das historische Gängeviertel mit vielen bunten Wandmalereien und Geschäften von Kreativen.
Exkurs: Gängeviertel & Caffamacherreihe
Zuerst möchte ich Euch ein wenig über die (1) Caffamacherreihe sowie das (2) Gängeviertel erzählen. (1) Die Caffamacherreihe hat nichts mit Kaffeemachen zu tun. Vielmehr stammt der Name von dem Wort Caffa, einer schweren Samtstoffart, die von den Webern angefertigt wurde, die sich im Gängeviertel um 1630 in Hamburg angesiedelt hatten. Für Kulturinteressierte ist sicherlich wissenswert, dass dort einst das Geburtshaus des Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) stand, welches während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde.
(2) Das heutige Gängeviertel der Hansestadt hat mit den eng bebauten Vierteln von damals nicht mehr viel gemeinsam. Das erste Viertel entstand im 16. Jahrhundert rund um die Hauptkirche St. Jacobi. Um 1840 waren die Häuser bzw. Buden so dicht nebeneinander errichtet, dass noch nicht einmal Handwagen durchpassten. Oftmals schöpften die Bewohner ihr Trinkwasser aus den verunreinigten Fleeten. Großfamilien lebten mitunter unter miserablen Bedingungen auf 20 bis 25 m². Krankheiten wie Pest und Cholera waren die Folge. Unvorstellbar, dass im Jahre 1899 nur 2 Prozent der Wohnungen im Gebiet zwischen Michel und Hafen über ein Bad verfügten. Eine umfangreiche Bildergalerie nebst ausführlichen Informationen findet Ihr übrigens –> hier.
Cafés rund um das Gängeviertel
Absolutes Lieblingscafé ist für mich das HEJ Papa in der Poolstraße. Skandinavisch rustikal mit Holztischen, aber sehr gemütlich. Vom Frühstück über Kuchen bis hin zu herzhaften Gerichten – hier ist wirklich alles super lecker! Und nicht nur das, alle Gerichte werden frisch angerichtet und sind definitiv zu empfehlen! Überzeugt Euch am besten selbst, wenn Ihr vor Ort seid… Dass der Laden mitunter aus allen Nähten platzt, spricht sicherlich für das Café…
Gleich neben dem Gängeviertel, inmitten der Nobelboutiquen und im Herzen der Innenstadt, das Petit Café an den Hohen Bleichen. Hier kann man ein wenig Pariser Flair genießen. Das Café verwöhnt einen mit köstlichem, selbstgebackenen Kuchen und frischem Kaffee aus der hauseigenen Rösterei. Warum nicht gleich beide Cafés besuchen, wenn Ihr in der Innenstadt seid? 🙂
Im Anschluß trafen wir uns mit Freunden im Café & Bar Celona in Eppendorf. Wer ein wenig das Treiben am Eppendorfer Baum beobachten möchte, der ist hier bestens aufgehoben. Auf der Suche nach einem schönen Café in Eimsbüttel? Dann schaut mal hier.
((Fotos sind vom Mai 2016, Text im März 2018 überarbeitet)